Die „arme“ Wirtschaft

Die arme Wirtschaft

Eine Rezession der Weltwirtschaft wird befürchtet, deren Ausmaß wir nicht abschätzen können. Die arme Wirtschaft. 

Zwei Beispiele 

Der Klimawandel ist die Folge einer ausufernden Wirtschaft. Ohne Rücksicht auf Verluste werden Ressourcen ausgebeutet, damit wenig Reiche möglichst noch mehr Geld verdienen. Regenwald wird großflächig abgeholzt, für eine extensive Viehwirtschaft. Wurst und Fleisch wird in Massen produziert. Riesige Gebiete werden brandgerodet, für die Erzeugung von Palmöl. Wir brauchen das Öl für Biosprit, Lebensmittel, Futtermittel und chemische Erzeugnisse. Wir müssen die Weltbevölkerung ernähren. Warum hungern dann Millionen von Menschen in aller Welt. Zu welchem Preis?

Ursache und Wirkung

Der Klimawandel ist eine der Folgen menschlichen Handelns. Die Coronakrise ist eine weitere Folge, die nun nicht nur die Menschen, die Gesundheit bedroht, sondern auch die Wirtschaft. 

Dabei wird nur eins übersehen: Der Coronavirus ist eine Folge unserer Wirtschaftsweise. Die Abholzung von Regenwald zum Beispiel zerstört Lebensräume. Das Klima ändert sich. Dadurch werden lokal vorhandene Viren verbreitet in Gegenden, in denen andere Viren existieren. Dies führt zu Mutationen, deren Folge jetzt der Coronavirus ist.

Aber diese Probleme werden, in der heutigen Zeit, einfach gelöst. Man jammert über die geplagte Wirtschaft und verdreht Ursache und Wirkung. Der Coronavirus soll Schuld sein, denn deswegen geht es der Industrie, dem Einzelhandel, den Dienstleistungsbereich, schlecht. Natürlich leidet die Wirtschaft. Aber ehrlich gesagt, wir Menschen sind daran selber schuld. Alle Menschen. 

Der Gipfel der Dummheit

Der Coronavirus kommt nicht aus dem nichts, er ist, wie die Klimakatastrophe, das Waldsterben, die Umweltverschmutzung, und so weiter, eine weitere Folge der Dummheit der Menschheit. Der Mensch ist das dümmste Wesen, dass die Natur in Millionen von Jahren hervorgebracht hat. 

Nicht der Virus ist die Ursache, er ist Ausdruck des Problems, er ist das Ergebnis menschlichen Handelns. Der Mensch, mit seinem Handeln, aus wirtschaftlichen Gründen, geht über Leichen. Zerstört die Erde, zerstört seine Lebensgrundlagen, zerstört sich selbst.

Das wirkliche Opfer ist nicht die Wirtschaft. Es ist der Mensch. Die Menschen, die jetzt unter dem Virus leiden, daran sterben.

Ignoranz, die sich recht

Das müssen wir Menschen doch begreifen. Wir leiden alle. Jeder, egal wo und wer, ist betroffen. Könnte sich anstecken. Könnte den Virus verbreiten und dafür sorgen, dass andere Menschen sich anstecken, sterben. Können wir wirklich damit leben? Aber wir leben ja auch damit, dass Menschen am Hunger sterben. Oder im Krieg getötet werden, auf der Flucht sein müssen und alles verlieren. Wir akzeptieren, dass Menschen an Umweltgiften erkranken. Wir nehmen es hin, die Zerstörung. 

Wenn ich das nicht gerade erleben würde, und es nicht todernst wäre, würde ich über die Ironie der Geschichte lachen. Aber ich will mich weder totlachen noch am Virus sterben. Der Virus schlägt zurück. Er zerstört den Zerstörer. Vielleicht wird dieser Virus es noch nicht schaffen, aber der Nächste kommt bestimmt. 

Bedrohung durch Verschwörungstheorien 

Es gibt Menschen, die meinen, dass der Coronavirus eine Erfindung ist. Wir sollen Angst haben, uns bedroht fühlen. Diese Bedrohung legitimiert diese Menschen gegen die zu handeln, sie zu verfolgen und gegebenenfalls sogar mit Gewalt zu vernichten, die sie als Verursacher der Verschwörung halten. Blinder Glauben und eine Atmosphäre der Angst verleitet Menschen. Es ist daher nicht der richtige Weg, Angst zu schüren.

Aber ohne Vorsicht, die durch die Angst vor Gefahr wachgerufen wird, begeben wir uns in vielleicht unnötige Gefahren. Dies machen sich die Anstifter der Verschwörungstheorie zu nutzen. Je mehr Anhänger sie haben, desto größer wird die von ihnen ausgehende Bedrohung und Bedeutung. Je mehr Sorgen und Ängste wir haben, je mehr laufen wir in Gefahr ein Werkzeug der Verschwörung zu werden und mitzumachen.

Daher heißt es, immer auf der Suche nach der Wahrheit zu sein und nicht ohne Verstand alles zu glauben. Die Verantwortung liegt bei uns selbst, bei jedem einzelnen Menschen. Und es heißt, nie den Weg der Gewalt einzuschlagen. Denn Gewalt bedeutet Gegengewalt und damit noch mehr Angst. Und davon haben wir genug. 

Wenn ich die Ursache unserer Probleme in der kapitalistischen Wirtschaft sehe, bin ich dann auch verfallen in einer Verschwörungstheorie, die behauptet, die Wirtschaft ist schuld? Eine Verschwörungstheorie basiert nicht auf Wahrheit. Für mich gibt es aber eindeutige Hinweise und Beweise, dass die Wirtschaft, so wie sie sich als treibende Kraft des Menschen etabliert hat, zur Ausbeutung und Zerstörung führt. Das unser Wirtschaftssystem, das Wachstum der Wirtschaft, die Wurzel der Probleme ist, und das seit Jahrtausenden, seit dem Menschen in ihrer Gier andere bedrohen, verfolgen, berauben und morden. 

Neue Werte braucht das Leben 

Können die Menschen ohne ein wirtschaftliches System, ohne materiellen Besitz leben? Das ist nicht vorstellbar. Aber Tiere leben auch so, sie kennen keinen Besitz. Was sie benötigen, ihre Nahrung, das Material für ihr Zuhause, nehmen sie sich einfach. Wenn wir das genauso machen, so werden wir als Dieb bestraft. 

Vieles gehört einem anderen. Er hat es, wie auch immer, in seinen Besitz gebracht. Nahrungsmittel, Kleidung und andere Güter müssen verteilt werden. Um das zu regeln, hat die Menschheit das Geld erfunden, ein Zahlungsmittel. Und hier liegt der Grund des Übels. Menschen beginnen Geld zu sammeln, es entwickelt sich ein Ungleichgewicht, weil manche Menschen mehr haben als andere. Dieses Ungleichgewicht kann man nicht lösen, außer man nimmt den Menschen ihr Geld und ihren Besitz, enteignet sie. Alles müsste jedem zu Verfügung stehen. Dies wiederum würde nur funktionieren, wenn man den Menschen dafür etwas gibt: ein bedingungsloses Grundeinkommen. 

Aber kaum einer wird auf sein Eigentum, nochweniger auf seinen Luxus, verzichten. Hier ist das Dilemma. Aber wo liegt der gesellschaftliche Sinn, dass es Menschen gibt, die mehr haben als sie wirklich je ausgeben können? 

Wir müssen Eigentum anders verteilen, so das jeder Mensch etwas davon hat. Vielleicht in dem es kein persönliches Eigentum mehr gibt. Dass es bestimmt Dinge gibt, an denen keiner etwas verdienen kann. Wie Nahrungsmittel oder Kleidung, die Wohnung, das Land und das Wasser. Auch das Gesundheitssystem und das Bildungssystem gehören dazu. Sowie ja auch keiner an der Luft zum Atmen etwas verdienen kann.

Aber keiner baut ein Haus für andere oder baut Getreide auf dem Feld an, wenn er dafür nichts verdient. Wir definieren uns darüber, wie viel wir damit, mit der Arbeit, an Geld verdienen. Das bedeutet, unsere Werte sind das Problem.

Solange wir uns darüber Wert schätzen, was es uns an Geld einbringen wird, wird sich das System nicht ändern können. Das System kann sich nur ändern, wenn wir den Wert darin finden, nicht wie viel wir mit etwas verdienen, sondern wie viele wir damit versorgen. Also, wie viel Verantwortung wir mit unserem Handeln übernehmen, ohne dass das System in ein Ungleichgewicht fällt. 

Unser Wertesystem muss sich ändern, damit sich überhaupt etwas, wie das Wirtschaftssystem, ändern kann. Es muss den Wert darin finden und belohnen, in welchem Maße das Handeln, das Leben, Verantwortung für andere Menschen und für die Natur, in der das menschliche Leben als ein Teil eingebettet ist, übernimmt. 

Der Papst behauptet: Es gibt keinen Gott 

„Die Naturwissenschaft hat mich überzeugt. Der Glaube an einen Gott ist falsch.“ Diese utopische Nachricht würde einschlagen wie eine Bombe. Es würde eine Revolution des Denken bewirken. Wenn vom Vatikan ausgehend die Werte, der Glaube komplett in Frage gestellt werden würde. Und wenn das Vermögen der Kirche den Menschen zu Gute kommen würde. Christliches Handeln würde dann nicht mehr im Namen Gottes, sondern im Namen der Verantwortung für das Leben, gepredigt werden können.